Freitag, 14. April 2006

Ich hätte gern noch ein paar mehr Blogs

und vielleicht mach ich mir die auch, wenn ich mal zu unfaul zum Garnichtstun bin.

Ich hätte gern ein Blog für die faszinierendsten Passagen aus den Büchern, die ich lese.
Eine Sammlung meiner Lieblingstextstellen.

Außerdem hätte ich gern ein Blog für die Liedertexte, die mich am meisten berühren.
Diese beiden Textblogs könnte man eventuell zusammenlegen.

Dann hätte ich gern ein Blog für jede einzelne meiner Stimmungen. Ein Verzweiflungsblog, ein Zynismusblog, ein Aggressionsblog, ein albernes Blog, ein Zufriedenheitsblog und noch viele mehr.

Dazu ein Blog für mich als Studierende.
Und eins für mich, die Tochter meiner Eltern.
Eines für mich, die Bekannte meiner Freunde.

Ich hätte das gern alles getrennt. Nicht ein Blog, mein Blog mit verschiedenen Rubriken, sondern lauter streng voneinander getrennte Einzelblogs, wo niemand das eine in Verbindung mit den anderen bringen würde, denn ich bringe das alles ja auch nicht mit dem anderen in Verbindung, sondern erlebe es gespalten und spüre keinen Zusammenhang zwischen dem Ich in Stimmung A und dem Ich in Stimmung B und dem Ich in Stimmung C.

Aber das ist zu umständlich. Darum lasse ich es und darum schreibe ich kaum noch. Es macht mir keinen Spaß, alles in ein Blog zu schreiben, das passt nicht, aber mir die Mühe zu machen, X neue Blogs zu eröffnen und dann entscheiden zu müssen, wann ich was in welches schreibe, habe ich keine Lust.


Wenn ich gerade aber schon mal schreibe, möchte ich zwei Fliegen mit einer Klappe streicheln und wenigstens einen schönen Text hier loswerden.
Schön im Sinne von "amüsiert mich ungemein".


"Ich arbeite nicht gern mit Patienten, die verliebt sind.
...
Vielleicht ist es die Tatsache, dass Liebe und Psychotherapie im Grunde unvereinbar sind. Ein guter Therapeut kämpft gegen die Dunkelheit und sucht Ereuchtung, während die romantische Liebe im Mysterium Nahrung findet und bei näherer Prüfung in sich zusammenfällt.
Ich hasse es, der Henker der Liebe zu sein.

Doch obwohl sie mir gleich zu Beginn erzählte, dass sie in eine hoffnungslose, tragische Liebe verstrickt sei, habe ich nie eine Minute gezögert, Thelma als Patientin anzunehmen.
Alles, was ich auf den ersten Blick sah- das faltige Gesicht einer Siebzigjährigen, das schüttere, mit Wasserstoffsuperoxyd gebleichte, ungepflegte gelbliche Haar, die mageren blaugeäderten Hände - sagte mir, dass sie sich irren musste, dass das nicht wahr sein konnte.
Wie konnte die Liebe einen so gebrechlichen, klapprigen, alten Körper auswählen oder sich in diesem abgetragenen Jogginganzug aus Polyester niederlassen?"


(aus Irving D. Yalom, "Die Liebe und ihr Henker")

Apocalipsis cum figuris

Liber scriptus proferetur in quo totum continetur unde mundus iudicetur

auditus


Jacek/Siva Kaspszyk, Zbigniew Preisner, Jacek Kaspszyk
Requiem For My Friend

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